Mit Asche kompostieren – nützlich oder schädlich?
In immer mehr Haushalten werden Kamine oder Öfen zu Heizungszwecken eingesetzt. Auf der einen Seite: wunderbare, wohlige Wärme, auf der anderen, die durch Verbrennung anfallende Asche. Wohl dem, der einen Garten hat. Denn das graue, staubige Material lässt sich prima kompostieren.
Asche im Kompost verwenden
Voraussetzung für die Kompostierung ist einwandfreie Holzasche. D.h. nur bestes, unbehandeltes Holz darf dafür verbrannt werden, denn Schwermetalle und andere toxische Stoffe sollen sich ja später nicht in unserem Obst und Gemüse anlagern. Vermeiden Sie unbedingt:
- Kohlen und Briketts
- Lackiertes oder anderweitig behandeltes Holz
- Hochglanzpapiere
- Beschichtete Papiere
- Bedruckte Kartonagen
Verwenden Sie beim Anzünden nur schwarz-weiß bedrucktes Zeitungspapier. Wenn Sie diese Tipps beherzigen, dann wird die Asche auch nicht zum Problemstoff und einem Einsatz auf dem Kompost steht nichts mehr im Wege.
Am besten Sie lagern die Asche in einer dafür vorgesehenen Blechtonne und „impfen“ Ihren Kompost damit in regelmäßigen Abständen. Bringen Sie maximal eine Schicht von 1 bis 1,5 Zentimetern auf. Kompost lebt von den unterschiedlichen Schichten. Rasenschnitt und Asche allein würden ihn verdichten und es entstünde eine unansehnliche, schmierige, stinkende Masse. Deshalb sollten zur Auflockerung immer wieder klein geschnittenes Ast- und Strauchwerk, Pflanzen, Gemüse- und Obstabfälle (ungekocht), Exkremente von Pflanzenfressern, wie Hasen, Meerschweinchen oder Vögeln, aber auch Tonscherben, eingebracht werden.
Asche und Terra Preta
In den letzten Jahre entwickelte sich ein wahrer Hype um Terra Preta, die schwarze Erde. Entstanden ist sie vor rund 2000 Jahren im Amazonasbecken. Indios machten damit ihre ausgelaugten Böden fruchtbar. „Und was hat das jetzt mit meinem Kompost zu tun?“ fragen Sie. Mit der Einbringung von Asche und Holzkohlenresten, zusätzlich zu der konventionellen Kompostierung, machen Sie nichts anderes als die Indios. Nach einiger Zeit entsteht eine wohlriechende dunkle Erde. Wie Sie nach der Verrottung den mit Asche versetzten Kompost aufbringen, bleibt Ihnen überlassen. Wenn Sie größere Mengen haben, können Sie damit natürlich große Flächen bearbeiten. Bewährt in der Praxis hat sich aber auch die direkte Gabe in ein Pflanzloch.
Welche Vorteile hat die mit Asche angereicherte Erde?
Durch den Asche- und Holzkohlenanteil werden nicht nur Kalzium und Kalium freigesetzt. Die Holzkohlepartikel sorgen für eine Verbesserung des Wasserhaushalts und auch spätere Düngergaben können gut gespeichert werden. Das bedeutet in der Praxis:
- Weniger wässern
- Weniger Dünger
- Durch die schwarze Erde eine bessere Ausnutzung des Sonnenlichts/Wärme
- Allgemein ein besseres und ertragreicheres Wachstum
Das sollten gute Gründe sein, über Asche auf dem Kompost nachzudenken. Wer aber keinen Garten sein eigen nennt und den Balkon als zu klein für eine Kompost-Verwertung findet, der muss sich natürlich Gedanken über eine anderweitige Entsorgung machen. In unserem Beitrag über Asche entsorgen, zeigen wir Ihnen Möglichkeiten auf, die über die Aschetonne hinausgehen.